Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, NL Zwickau
2014 bis 2023
03/2014, Zuschlag
Die Errichtung des neuen Fachbereichszentrums für die forstliche Ausbildung in Bad Reiboldsgrün stellt eine bundesweit einmalige Bündelung von Lehre sowie Aus- und Fortbildung an einem Standort dar. Unter Einbeziehung der historischen Bausubstanz und Rücksichtnahme auf die gartendenkmalpflegerische Bedeutung der Freianlage wurden vielfältige Funktionen eingeordnet. Die denkmalgeschützte Altbebauung wurde saniert und im Einklang mit der Historie des Ortes durch Neubauobjekte ergänzt.
Der neue Campus gliedert sich in zwei Baufelder. Das historische Kurhaus im Baufeld A wurde zu einem Wohnheim mit Verwaltungsnutzung umgebaut. Im ehemaligen Casino ist nun das Versorgungszentrum untergebracht. Die vorgelagerte Freitreppe erweitert mit den eingearbeiteten Sitzgelegenheiten das Platzangebot bei schönem Wetter. Ergänzt wird das Ensemble durch den Neubau eines modernen Lehrgebäudes. Zwei verglaste Verbinder fassen die Gebäude zu einem funktionalen Verbund zusammen und ermöglichen eine barrierefreie Erschließung. Das etwas abgerückte Gästehaus ist durch die Gestaltung der Außenanlagen städtebaulich integriert. Die Neubaukörper im Baufeld B – Mehrzweckgebäude, Werkstattgebäude, Garagen, Tanklager und Carport – fügen sich durch Materialität, Form und topographische Einordnung harmonisch in die umgebende Natur ein.
Das ehemalige Kurhaus war in seiner Raumstruktur gut geeignet, das zu errichtende Wohnheim aufzunehmen. Es konnten 30 Doppelzimmer und ein barrierefreies Einzelzimmer untergebracht werden. Alle Zimmer sind gleich strukturiert. Im Erdgeschoss befinden sich neben einem Empfangsbereich Büroflächen.
Das Versorgungszentrum bildet den Mittelpunkt des Campus und Zentrum des Lehrlingslebens. In den bereits vorhandenen Speisesaal mit seiner nach Süden öffnenden Fassade wurde eine Küchenbox eingestellt, die als Ausgabeküche dient. Auf der gleichen Ebene sind noch eine kleine Sporthalle, Schulungs- und Freizeiträume angeordnet. Die untere Ebene ist großflächig der Haustechnik mit Energiezentrale und Archiven vorbehalten.
Im neuen Lehrgebäude werden auf drei Etagen die Funktionen des theoretischen Unterrichts angeboten. In Räumen unterschiedlicher Größen werden Flächen zur flexiblen Unterrichtsgestaltung zur Verfügung gestellt.
Im Gästehaus wurden auf zwei Etagen 14 Einzelapartments für Fortbildungsteilnehmer geschaffen. Die historische Innentreppe aus Holz konnte erhalten bleiben und bildet mit dem ebenfalls historischen Bleiglasfenster das Zentrum des Gästehauses mit seiner hallenartigen Wirkung.
Der lange Baukörper des Mehrzweckgebäudes wurde unter Berücksichtigung des natürlichen Geländeverlaufes errichtet und schiebt sich teilweise in die vorhandene Hanglage ein.
Mit der Maschinenhalle wurden beste Voraussetzungen für die Ausbildung an forstlicher Großtechnik (Schlepper, Forwarder, Harvester) und deren Wartung vor Ort geschaffen. Die Halle zeichnet sich durch eine Raumhöhe von über 6 Metern aus. Leimholzbinder überspannen die 20 m breite Halle.
11.109 m²
4.361 m²
2 bis 8
© Robert Gommlich