Studentenwerk Dresden AdöR
2000 - 2002
Zuschlag
Der aus 6 Hochhäusern bestehende Wohnheimkomplex wurde in den 1970er Jahren in einer verdichteten städtebaulichen Konfiguration errichtet. Die Fassadengestaltung verweist auf das in der DDR praktizierte Prinzip der Serienfertigung.
Geschoßhohe Elemente erstrecken sich jeweils über eine der dahinterliegenden Zimmerachsen und spiegeln ebenso wie schmale Fensterbänder an den Flurenden die Grundrißstruktur des Gebäudeinneren wider.
Dabei führte die Orientierung, für jedes der 15-geschossigen, in Plattenbauweise montierten Gebäude die farbgleichen, gelben Keramikfliesen zu verwenden, dazu, dass in der visuellen Erscheinung des Komplexes die Einzelbaukörper von einigen Standorten aus kaum noch als solche wahrzunehmen waren. Um diese Anonymität und Orientierungslosigkeit zu verändern, entwickelten die für jeweils ein Haus beauftragten Architekten eine eigenständige Fassadengestaltung.
Beim Haus 11 kamen vorgehängte Faserzementplatten zum Einsatz. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Herausarbeitung der Baukörpertypologie gelegt, in dem eine Unterscheidung zwischen den vollkommen geschlossenen Fassadenflächen und den Bereichen mit Fensteröffnungen erfolgte.
Während die Seitenwände des Treppenturmes und die des südlichen Wohnbereiches eine flächig wirkende Verkleidung aus lamellenförmigen grauen Plattenstreifen erhielten, wurde an den Fensterseiten eine vertikale Ausrichtung der Fassadengestaltung gewählt.
Ein für Wohnzwecke errichteter Dachaufbau bildet nicht nur einen neuen oberen Gebäudeabschluss, sondern ist zugleich ein Blickpunkt im Straßenraum des Zelleschen Weges.
Die vorgegebene Zielstellung, Wohneinheiten mit integrierten Küchen und Sanitärbereichen zu schaffen, erforderte eine partielle Neuordnung der Gebäudestruktur.
Die komplette Tragkonstruktion des Gebäudes blieb dabei aus wirtschaftlichen Gründen erhalten. Eingriffe wurden auf ein Minimum reduziert.
oben: Regelgrundriss Obergeschosse Bestand
6: Wohngruppe – 5 Zimmer mit je 2 Studenten
unten: Regelgrundriss Obergeschosse nach Modernisierung
1: Einzelappartment
2: Doppelappartment
3: Wohngruppe – 3 Studenten
4: Wohngruppe – 7 Studenten
Die Anordnung der Studentenzimmer an den Außenwänden, sowie der Sanitärbereiche an den innenliegenden Fluren blieb unverändert. Neu ist die Aufteilung in kleinere Wohneinheiten mit zugeordneten Sanitärzellen sowie die Einordnung von Gemeinschaftsküchen. Es wird eine Mischung verschiedener Wohnformen angeboten (von Einzelapartments bis zur 7-Zimmer-Maisonette-WG).
Alle Wohngruppen verfügen jeweils über einen gemeinsamen Küchenbereich sowie über gemeinsam zu nutzende Sanitärzellen für 2, max. 3 Bewohner.
Auf der Dachfläche wurde ein eingeschossiger Aufbau errichtet.
oben: Grundriss neuer Dachaufbau
5: Wohngruppe – 6 Studenten
Die hier konzipierten größeren Zimmer schaffen atelierähnliche Arbeits- und Wohnmöglichkeiten und bieten auf Grund ihrer exponierten Lage einen beeindruckenden Rundumblick über die Stadt Dresden sowie die nähere Umgebung.
Zwei Clubräume im Kellergeschoss sind für verschiedene Aktivitäten außerhalb des Wohnbereiches nutzbar.
10.761 m²
6.104 m²
2-9
© Lothar Sprenger, Dresden sowie AGZ
Portfolio
Portfolio
Ein Schulcampus, konzipiert für das ganztägige Leben in der Gemeinschaft ist das Motiv dieses Entwurfskonzeptes. Einen Ort zu schaffen, der den Einzelnen oder die Gruppe zum aktiven emotionalen, sozialen Lernen, aber auch zu geistiger Betätigung generell anregt. Gleichzeitig jedoch genug Platz für Ruhe und Entspannung bietet.