Studentenwerk Dresden AdöR
02/2013, 3. Preis
Die Wohnheime an der Gret- Palucca- Straße in Dresden wurden in den Jahren 1967/68 als Punkthochhäuser („Dresdner Projekt“) errichtet. Sie überragen aufgrund ihrer Höhe alle umliegenden Gebäude deutlich und vermitteln in Verbindung mit ihrer Ausrichtung im Stadtgefüge eine starke Solitärwirkung.
Dieser Situation trägt sowohl die vorgeschlagene Freiraum- als auch die Fassadengestaltung der 2 Hochhäuser Rechnung. Mit der Platzierung des geplanten Studentenclubs auf der Südseite entsteht eine nahezu geschlossene Hofsituation, die als Entree zum zentralen Treffpunkt der kleinen Studentenstadt wird.
Die schottenartige Struktur der in Plattenbauweise errichteten Hochhäuser wird mit einer neuen, plastisch modellierten Haut überzogen. Es gelangt ein einfaches Faltungsprinzip zur Anwendung: annähernd gleich große Felder werden jeweils über ihre Diagonale geknickt und dann spiegelbildlich verdreht miteinander kombiniert.
Das so entstehende Gefüge weist trotz seines vergleichsweise einfachen, sich wiederholenden Gestaltungsprinzips eine große optische Vielgestaltigkeit auf. Die kleinteilige Struktur der Fassaden wirkt auf die großen baulichen Volumen der Hochhäuser maßstabsbildend.
Die Hülle selbst besteht aus einem vorgesetzten, gedämmten Raumgerüst mit Aluminium- Verbundtafeln. Allseitig korrespondieren silbrig- reflektierende Metalloberflächen mit warmen Orangetönen in rot- gelber Nuancierung.
Auf Grund ihrer schlechten Nutzbarkeit und der daraus folgenden geringen Frequentierung werden die vorhandenen Loggien aufgegeben und zur Vergrößerung der Wohnfläche den jeweiligen Einheiten zugeschlagen. Die Fenster der Wohnräume sind tiefenversetzt zur vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenkonstruktion angeordnet, um eine natürliche Verschattung zu erzielen.
Die auf der Ost- und Westseite befindliche Gebäudefuge bleibt erhalten und unterstreicht die Gliederung des Baukörpers in 3 „Wohnblöcke“. Die Hochhäuser werden als Zwillings- Türme begriffen, deren identische Gestaltung die Baumassen nicht vereinzeln, sondern stadträumlich verbinden soll. Die serielle Bauweise der Gebäude bleibt auch in der neuen Fassadengestaltung erkennbar.
ca. 25.000 m²