1979 - 1983
Ulf Zimmermann, TU-Projekt Dresden
An der Peripherie des Stadtzentrums von Mittweida und auf halber Wegstrecke zwischen Bahnhof und Hochschule gelegen, unterstreicht das Bauwerk die Zugehörigkeit zur Bildungseinrichtung sowie seine übergreifende Beziehung zum Territorium.
Mit Baustruktur und Gebäudeform wurde versucht, trotz anzuwendender industrieller Bauweise eine baukörperliche und architektonische Einordnung in das durch den alten Baumbestand des angrenzenden Stadtparks und die benachbarten kleinstädtischen Gebäude- und Raumformen geprägte Umfeld zu erreichen. Vor- und Rücksprünge sowie eine höhenmäßige Staffelung tragen zu einer optischen Verminderung der Baumasse bei.
Mensa und Bibliothek in einem Baukörper zu integrieren, sie funktionell und gestalterisch miteinander zu verschmelzen, führte zur Erhöhung der Effektivität und Attraktivität des Gebäudes.
Zugleich konnte mit der räumlich-funktionellen Verflechtung ein bauliches Kontinuum mit interessantem Kommunikationsmilieu geschaffen werden. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass sich ein lebendiges Zentrum für Essen, Information, Freizeitgestaltung und Kultur entwickeln kann.
Im gesamten Publikumsbereich wurden kostengünstige, offene Rasterdecken aus Baustahl-Matten eingesetzt. Mit unterschiedlichen Farbanstrichen versehen tragen sie zur spezifischen Ausprägung der einzelnen Räume bei.
Die rot lackierten Stehleuchten charakterisieren den Bereich der Cafeteria, schaffen durch ihre niedrige Lichtebene kleine intime Erlebniszonen und heben die Bepflanzung hervor.
Ohne bauliche Abtrennung ist die Bierstube auf einem erhöhten Podest in die Eingangshalle integriert.
Monika Säugerlaub, Naumburg, schuf die Keramikplatten. Die Wandgestaltung im Mensasaal 1/2 stammt von Rudi Sitte, Dresden.
Der kleine Mehrzweckraum wird vorwiegend für Veranstaltungen genutzt. Die Applikationen stammen von Agathe Böttcher, Dresden, die Holzstele von Hans Brockhage, Schneeberg.
Vorbei an den Auskunfts- und Verbuchungstresen gelangt der Bibliotheksbesucher über eine Treppe zu den beiden im Obergeschoss liegenden Lesesälen mit dem in Freihandnutzung zugängigen aktuellen Buchbestand.
3.370 m²
© Lutz Liebert, Hochschulbildstelle TU Dresden
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