Land Sachsen-Anhalt, vertr. durch Landesbetrieb Bau, NL Mitte
2007 - 2011
Zuschlag
Mit dem Vorhaben „Sanierung der Brückstraße 2 in Magdeburg für das Landeshauptarchiv einschließlich Magazinneubau“ wurden die räumlichen und technischen Voraussetzungen für eine langfristige Verwaltung, Erschließung und Aufbewahrung von Archivgut des Landes Sachsen-Anhalt geschaffen.
Das sanierte Verwaltungsgebäude – eine ehemalige Kaserne, befindet sich in Magdeburg, östlich der Elbe im Stadtteil Brückfeld. Durch die Lage an der Brückstraße, einer Hauptstraße mit Straßenbahnanbindung, ist das Gelände verkehrstechnisch gut erschlossen.
Am Standort wurden die Verwaltungs- und Öffentlichkeitsbereiche des Landeshauptarchivs realisiert. Darin enthalten sind Räume für verschiedene Funktionen wie die Behördenleitung und -verwaltung, den Fach- und Benutzungs- sowie Öffentlichkeitsbereich einschl. der Bibliothek, dem Übernahme-/ Magazinbereich sowie den Werkstätten.
Für die umfangreiche Lagerung des regelmäßig eingehenden Archivgutes, sowie die fachgerechte Aufbewahrung des vorhandenen, unwiederbringlichen Kulturguts wurde ein Magazinneubau errichtet.
Eine funktionale Verbindung von Magazin- und Verwaltungsbau wurde über eine Verbindungsbrücke im 1. Obergeschoss sichergestellt.
Die Kubatur des Altbaus blieb erhalten. Moderne, funktional erforderliche Bauelemente wie Eingangsvorbau (Windfang), Aufzugsschächte und Verbindungsbrücke wurden sensibel dem Altbau angefügt und sind als Neubauten ablesbar.
Für den Magazinneubau wurde eine kompakte Gebäudestruktur mit quadratischen Außenmaßen gewählt, um ein effizienteres Ausheben und Rücklagern von Archivgut durch kürzere Wege und eine effiziente Umsetzung der Klimakonzeption (Passivhaus) zu erreichen.
Die Thematik des Magazingebäudes – die systematische Ordnung und Aufbewahrung des zu sichernden Archivgutes – wurde als Thema auf die Fassade transferiert. Die eingelagerten Informationen sind mittels quadratischen Natursteinplatten mit leichtem Ebenenversatz in einer abstrakten Form auf der Fassade dargestellt. Das entstehende „Datenmuster“ liest sich für den Betrachter wie ein abstrakter Code und verweist damit subtil auf den Inhalt des monolithischen Körpers.
Der prinzipielle Weg des zu lagernden Archivgutes erfolgt über den Verbindungsgang vom Altbau in den Neubau. Innerhalb des Neubaus wird das Archivgut über einen Aufzug verteilt. Die Lagerung erfolgt vor allem in Rollregalanlagen.
Der Mitteltrakt des Verwaltungsgebäudes wird im Erdgeschoss für einen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, Lagerräume für eingehende Archivalien sowie deren Reinigung, Sortierung und Kartonierung genutzt. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Benutzersäle u.a. für Akten-, Karten-, Film- und Tondokumente. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die technisch zu klimatisierenden Sondermagazine sowie Büroräume des Fachpersonals.
Die Gestaltung des Innenraums folgt dem Ansinnen, das Gebäude als Einheit erlebbar zu machen. Der als Farbakzent gewählte Rotton stellt eine Reminiszenz an die Farbe der außenliegenden Klinker dar und verbindet Verwaltungs- und Magazinneubau. In den Fluren und Treppenhäusern übernimmt der mittige Farbstreifen die Funktion einer Leitlinie.
Ziel der Außenanlagenkonzeption war es, die Freiflächen harmonisch in das architektonische Bild der baulichen Anlagen des Landesarchivs aber auch in das Gesamtbild der bereits sanierten Teile des ehemaligen Kasernengeländes einzufügen.
12.304 m²
6.418 m²
© Lothar Sprenger sowie AGZ