Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München
2009 - 2014
Das Fraunhofer-Institutszentrum in der Winterbergstraße ist das zweitgrößte seiner Art in Deutschland. Aufgrund des stetig wachsenden wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Potentials des Standortes war ein weiterer Ausbau erforderlich. Nutzer der Erweiterung sind das IWS – Institut für Werkstoff- und Strahltechnik – und das IKTS – Institut für Keramische Technologien und Systeme.
Ausgehend von der geringen zur Verfügung stehenden Baugrundstücksfläche, der Forderung der Integration der bestehenden Technologiehalle IWS sowie der zu realisierenden Raumtypologien wurde ein L-förmiger, 2-geschossiger Baukörper konzipiert.
Das Gebäudekonzept beruht auf den strukturellen Zielformulierungen von IKTS und IWS sowie den räumlichen Rahmenbedingungen. Der Komplex schafft für beide Institute eine gemeinsame bauliche Hülle.
Grundsatz der Fassadengestaltung ist die Integration des Bestandes durch Übernahme von Materialität und Proportionen. Die einzelnen Geschosse des Neubaus sind voneinander abgesetzt, um den Baukörper zu gliedern; die Schichtung der einzelnen Funktionsbereiche ist so von außen ablesbar. Das collageartige Erscheinungsbild spiegelt die Komplexität des Erweiterungbaus wider.
Der zwischen beiden Technikumshallen entstandene Zwischenraum fungiert als Erschließungs- und Kommunikationszone. Obwohl beide Institute räumlich voneinander separiert sind, ist hier ein gegenseitiger Austausch möglich. Sichtverbindungen zu allen Ebenen prägen die räumliche Situation.
Die von Christine Bergmann gemeinsam mit Thomas Meyer, Halle, konzipierte Installation im Atrium versteht sich als eine Hommage an den Namensgeber der Gesellschaft, Joseph von Fraunhofer.
Die Reihung aus fluoreszierendem Plexiglas folgt dem Farbspektrum des sichtbaren Lichtes in Anlehnung an das Element Neon. Dazwischen angeordnet sind Flächen, die vermittels Multiplexbeschichtung ihre Farbigkeit je nach Betrachterstandpunkt im Spektrum des Regenbogens wechseln sowie die anderen Elemente spiegeln. Durch den Einfall des natürlichen Tageslichtes entstehen wechselnde Musterbildungen auf den Wänden.
In den Fluren des 1. wie 2. Obergeschosses finden sich Adaptionen dieser Installation entlang der Decke.
Der Grad der räumlichen Komprimierung sowie die Stapelung einzelner Funktionsbereiche spiegeln die stark beengte, von großer Flächenknappheit gekennzeichnete Situation am Standort wieder.
2.700 m²
2 - 8
© Robert Gommlich, Dresden sowie Joachim Blobel, Halle
Link zum Wettbewerb:
Fraunhofer IZD – 3.BA, Dresden