Ev.-Luth. Landeskirchamt Sachsen
1997 – 1999
Das Gebäude wurde im Jahr 1897 nach einem Entwurf des Architekten Lippold als hochherrschaftliches Mietshaus errichtet. Erster Nutzer war die „Kaiserlich Russische Gesandschaftskanzlei am königlich-sächsischen Hofe“. Die Erlaubnis zur Vereinigung zweier Bauparzellen erteilte der Rat der Stadt unter der Auflage, „daß die Ausführung in reiner Sandsteinarbeit erfolgt und höheren architektonischen Erfordernissen entspricht“ (Bauakte). Der neobarocken Formensprache entspricht das kräftig vorragende Hauptgesims, die Mittelachse wurde durch einen weit vorspringenden Altan und eine Rundbogennische über dem Hauptportal akzentuiert.
Zur Schaffung dringend benötigter Flächen für Büro-, Besprechungs- und Nebenräume erfolgte eine Aufstockung des Gebäudes sowie ein teilweiser Umbau im Gebäudeinneren. Der baulichen und gestalterischen Ausformung lag die Zielstellung zugrunde, dass die baulichen Veränderungen am und im Gebäude sichtbar bleiben. Das massive Gebäude wurde so belassen, wie es nach dem Luftangriff 1945 und dem provisorischen Ausbau 5 Jahrzehnte lang in Erscheinung trat. Ihm wurde ein zurückgesetztes Dachgeschoss mit auskragendem, extensiv begrüntem Flachdach aufgesetzt, wodurch der Baukörper einen neuen oberen Abschluss erhielt.
Zwar mit neuen Materialien, aber unter Berücksichtigung der vorhandenen Maßstäblichkeit, wurde an der Gebäudesüdseite ein Neubau errichtet. So konnten in den Obergeschossen neue Büroräume geschaffen werden. Und im Erdgeschoss bot der Flächenzuwachs erstmalig die Möglichkeit, einen großzügigen Empfangsraum mit klarer Wegeführung für Beschäftigte und Besucher zu realisieren.
Das durch großzügige Deckendurchbrüche im Zentrum des Gebäudes entstandene Atrium verbindet räumlich und visuell den Foyerbereich mit allen Geschoßebenen. Modelliert wird dieser Innenraum durch das über ein Glasdach einfallende natürliche Licht.
Im neu aufgestockten Geschoss wurden drei Sitzungsräume eingeordnet, die durch Schiebewände eine disponible Nutzung ermöglichen. Von diesen Räumen aus bietet sich den Benutzern ein großzügiger Blick auf die Stadt Dresden.
Charakterisiert wird der große Sitzungsraum durch das neu eingefügte Oberlicht und die Rückseite der geschwungenen Fläche der Rundbogennische.
5.907 m²
2 - 7