Stadtverwaltung Pirna
2011 - 2013
1. Preis
Kinder erfahren die Welt körperlich und sinnlich. Gebäude mit vielfältigen Farben, Materialien und Lichtstimmungen können daher einen Teil zur geistigen und sozialen Entwicklung beitragen, sie fördern Selbsttätigkeit und –bildung, stellen eine Hülle zur phantasievollen Ausgestaltung dar.
Gestaltung und Positionierung des Baukörpers berücksichtigen sowohl den Erhalt des bestehenden Gemeindesaales und der über das Gelände verlaufenden Medienleitungen als auch die interne Gliederung in verschiedene Nutzungseinheiten (Krippe, Kindergarten und Hort).
Die kompakte Form des Neubaus führt zu einem angesichts der Grundstücksverhältnisse erforderlichen, geringen Flächenverbrauch.
Das Gebäude zeigt sich als zweigeschossiger, ringförmiger Solitär. Die einzelnen Funktionsgruppen sind im Grundriss deutlich ablesbar, in der Baukörper- und Fassadengestaltung führt die homogene Verwendung von Material und Farbe jedoch zur Wahrnehmung als kompositorische Einheit. Die gemeinsame Hülle verbindet die einzelnen Bereiche.
Auf der oberen Ebene des Kindergartens erhalten die Gruppenräume ihre spezielle Charakteristik durch eine vorgelagerte Terrasse, die als Spielfläche nutzbar ist und gleichzeitig den 2. Rettungsweg darstellt.
Im Erdgeschoß bilden Elternwartebereich, Spielflur und Nebenausgänge im Zusammenspiel mit den Gruppenräumen eine offene Raumstruktur. Der Hortbereich ist von den übrigen Räumen separiert, jedoch sind kurze Wege zwischen den einzelnen Betreuungsformen garantiert.
Das innenliegende Atrium mit offener Treppe stellt einen gemeinschaftlichen Aktions- und Kommunikationsraum mit hoher Aufenthaltsqualität dar und verbindet alle Raumbereiche und –ebenen miteinander. Im Zusammenhang mit Ausblicken an den Flurenden ist eine kindgerechte Orientierung im Haus gegeben.
Die um die Mitteltreppe angeordneten, natürlich belichteten Erschließungsflächen können als Spielflure zur Erweiterung der Gruppenräume genutzt und in die pädagogische Arbeit einbezogen werden. Das Gebäudekonzept ermöglicht ein großzügiges und differenziertes Angebot an Spiel- und Bewegungsräumen.
Die unterschiedlichen Funktionseinheiten sind zu Clustern zusammengefasst und je nach Nutzungsart und -zeit zum Außenraum hin orientiert (Kind- bzw. Kleinkindbereiche nach Süden, Hort nach Westen, jeweils Richtung Garten, Personal- und Funktionsräume nach Norden bzw. Osten mit Bezug zur äußeren Erschließung). Auf allen Ebenen fördert die klare Gliederung der Räume zu maßstäblichen Gruppen die Identitätsbildung.
Einzelne Raumbereiche sind mittels Erschließungsachsen getrennt, die wechselnde Blickbeziehungen bieten und zu einer Verzahnung von Innen- und Außenraum führen.
Der Name der Kindertagesstätte ist Inspiration für das Thema der Außenanlage. Die Mythologie der Zwerge ist im Freien überall spürbar, vieles gibt es für die Kleinen zu entdecken. Dinge, die ohne weiteres erkenn- und erklärbar sind, aber auch vieles, was die Phantasie der Kinder anregt, sie in Ihrer eigenen Gedankenwelt träumen lässt.
1.140 m²
795 m²
2 - 9
© Robert Gommlich (außen) sowie Lothar Sprenger (innen)
Link zum Wettbewerb:
KiTa Pirna-Birkwitz