Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, NL Dresden II
2002 – 2006
1. Preis
Der Neubau der Fakultät Informatik ist im Umfeld der westlichen Südvorstadt als eine in sich geschlossenen Gesamtanlage konzipiert, die mit ihrer mäanderförmigen Gebäudestruktur vielfältig auf die Umgebung reagiert.
Durch die Formulierung einer Raumkante zur Nöthnitzer Straße wird gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Barkhausen- Bau der aufgeweitete Straßenraum begrenzt. Südlich öffnet sich das Gebäude zum Landschaftsraum.
Vor dem leicht erhöhten Eingangsbereich wurde eine Platzsituation geschaffen, die einen, der universitären Nutzung entsprechendem Ort der Kommunikation bildet und vom öffentlichen Raum der Straße in das halböffentliche Foyer der Fakultät überleitet.
Durch die Transparenz der rückwärtigen Gebäudeseite wird der geplante Südpark in die Gesamtanlage einbezogen.
Zentrales Thema des Entwurfes ist das Wechselspiel der Freiflächen und Innenhöfe. So entstanden Binnenräume in unterschiedlicher Qualität: das gebäudehohe Foyer, der Hof über dem Rechenzentrum, dessen künstliche Dachlandschaft als fünfte Fassade ausgebildet wurde, sowie der terrassierte, südseitige Pausengarten mit Wasserfläche und Sitzstufen.
Die Homogenität des Baukörpers wird durch die äußere Fassadengestaltung unterstrichen. Horizontal verlaufende, mit hellgrünem Farbglas verkleidete Brüstungsfelder, werden durch großformatige, senkrecht stehende Tafeln aus dunklem Faserzement überlagert.
Vor den einzelnen Fensteröffnungen dienen bewegliche Schiebeelemente mit silbriger Steckmetallfüllung bzw. bedruckte Glaslamellen als Sonnenschutz.
Großflächige Verglasungen entlang der einhüftigen Flure und Fensteröffnungen am Ende der Verkehrwege gewährleisten eine gute Orientierung im Gebäude. Die einseitig entlang der Erschließungsflure angeordnete Sichtbetonwände stehen im Kontrast zu stark farbig gestalteten, glatten Wand- und Bodenflächen.
Durch die fortlaufende Struktur des Baukörpers sind die Grenzen der Institute fließend, eine flexible Anpassung der Räumlichkeiten an sich wechselnde Anforderungen ist möglich.
Die Material- und Farbwahl korrespondiert mit dem experimentellen Charakter des Lehr- und Forschungsbetriebes und schafft einen Ausgleich zur virtuellen Bildschirmrealität.
Aus einem Wettbewerb zur Kunst am Bau resultiert die Arbeit von André Tempel, Dresden („Bubbles“).
18.080 m²
8.660 m²
2 - 8
© Lothar Sprenger, Dresden sowie Hans Joachim Krumnow, Bannewitz
Link zum Wettbewerb:
Fakultät Informatik TU Dresden
Portfolio
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